"Ist es Liebe?"
Was denn sonst, sagst du nach ein paar Monaten.
Keine Ahnung, sagst du nach ein paar Jahren. Auf keinen Fall, sagst du zum Schluss, sie schmeckt ganz bitter.
Die schönste Beziehung kann früher oder später scheitern. Irgendwann hat sie dich nicht mehr glücklich gemacht. Die Torte ist gegessen.
Okay, du meinst, ihr hättet euch auseinandergelebt? Wart viel zu sehr gefordert von Kindern, Karriere oder Alltagskram? Dazu die Routine, der Gewohnheitseffekt und dieses immer gleiche Gesicht?
Ja klar, Gründe für das Ende einer Beziehung liegen oft auf der Hand, aber das sind allenfalls die Symptome an der Oberfläche des Lebens und nicht die wirklichen Ursachen.
Du kannst dem anderen zwar immer die Schuld hinschieben, aber damit veränderst du nichts. Das geschieht erst, wenn Du verstehen lernst, wie viel du selbst mit all dem zu tun hast, was dir angetan
wurde. Betrug gibt es nicht ohne Selbstbetrug und Lüge nicht ohne deine eigene Lüge in dein eigenes Gesicht. Aber das Ende einer Beziehung ist natürlich nicht dein Ende!
Ändere etwas in dir und die Welt wird sich für dich ändern - das Leben funktioniert nach dem Resonanzprinzip.
Lerne, liebevoll mit dir umzugehen, dich liebenswert zu finden, dich schön genug zu finden.
Lerne, ehrlich mit dir zu sein und lerne, zu Dir zu stehen.
Lerne, dankbar zu sein, dass Du Dich hast. Immerhin bist du mit niemandem so oft zusammen wie mit dir selbst.
Und dann stell dir doch mal die Frage, was für eine Beziehung du zu dir selber hast. Ist es Liebe?
Liebe ist das Gegenteil von Konsum. Sie wird nicht weniger, sondern mehr. Liebe ist kein Deal. Sie ist ein Geschenk. Bedingungslos. Sie ist verschwenderisch wie das Leben selbst. Wer Liebe miteinander teilt, wird immer noch reicher. Liebe macht satt, stark, strahlend und schön, aber Eines muss man gelernt haben: Liebe mit sich selbst zu teilen.
Deine Claudia
Foto: © Michael Yuan auf unsplash
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